[TA/sda] - Drei Wochen nach den blutigen Zusammenstössen in Genua haben Unbekannte am Donnerstag einen Anschlag auf den Justizpalast in Venedig verübt. Politiker gehen von einem extremistischen Hintergrund aus. Bei dem Anschlag in Venedig gegen 3.30 Uhr in der Nacht wurde niemand verletzt. Zwei Wachmänner erlitten jedoch einen schweren Schock und wurden im Spital behandelt. Durch die Wucht der Detonation stürzte eine Mauer des Palastes ein; im weiteren Umkreis gingen Fenster zu Bruch.
«Es gibt eine Eskalation der Gewalt, die Sorge bereitet», sagte Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Er teilte mit, dass er, Innenminister Claudio Scajola und Spitzenvertreter der Linken Drohbriefe mit Revolverkugeln erhalten hätten.
«Viele wollen nach Genua dieses Land nicht zur Ruhe kommen lassen», sagte der stellvertretende Bürgermeister von Venedig, Gianfranco Bettin. «Das ist ein schwerer Angriff auf die Demokratie.» Erst Anfang April hatten Linksextremisten im Zentrum Roms eine Bombe gezündet.
Bei dem Anschlag in Venedig gegen 3.30 Uhr in der Nacht wurde niemand verletzt. Zwei Wachmänner erlitten jedoch einen schweren Schock und wurden im Spital behandelt. Durch die Wucht der Detonation stürzte eine Mauer des Palastes ein; im weiteren Umkreis gingen Fenster zu Bruch.
Die Bombe explodierte nahe der Rialto-Brücke am Canale Grande, nur zehn Fussminuten vom Markusplatz entfernt. Dutzende Anwohner und Touristen aus einem nahen Hotel stürzten in Panik auf die Strasse. Ein Bekennerschreiben lag zunächst nicht vor. Am Morgen waren die Einsatzkräfte noch von einer Gasexplosion ausgegangen.
In einer gemeinsamen Erklärung riefen die Präsidenten beider Parlamentskammern in Rom, Marcello Pera und Pierferdinando Casini, alle Parteien und die Bevölkerung zum Handeln auf. Demokratische Einrichtungen müssten geschützt, jede Form von Gewalt und Terrorismus isoliert werden.
Politiker mahnten, Italien dürfe nicht in die «bleierne Zeit» der 70er Jahre zurückfallen, als die terroristischen Roten Brigaden das Land mit einer Serie von Anschlägen überzogen. Ziel der heutigen Täter sei es, erneut Angst zu schüren.
Der Bürgermeister von Venedig, Paolo Costa, sprach von einer «demonstrativen Aktion». Einen Anschlag dieser Grössenordnung habe es in der Lagunenstadt seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Zuletzt sei in Venedig in den 70er Jahren vor einem Zeitungshaus eine Bombe explodiert.