Fall Piazza Alimonda: Aufhebung Hausarrest für Massimiliano
Im Falle des Angriffes auf den Jeep auf der Piazza Alimonda (Fr 20.7.01,
dort wo Carlo erschossen wurde) sucht die Polizei ca. 20 Beteiligte. 4
Personen (Massimiliano, Euralio und 2 andere) sind anhand von Videos und
Fotos identifiziert worden. Anklagepunkte: Versuchte Tötung und/oder
Gewalt gegen Beamte.
Massimilliano, der"Mann mit dem Balken" (siehe auch Fotoserie auf
irgendeiner Homepage) war einer der ersten Identifizierten und stellte
sich nach Absprache mit seinem Anwalt den Fragen der Staatsanwaltschaft.
Daraufhin wurde er unter Hausarrest gestellt. Dieser wurde jetzt vom Haftrichter
aufgehoben. Massimiliano ist "frei" mit der Auflage Genua nicht zu verlassen.
Fall Askatasuna-Lastwagen: Drei Turiner vor Staatsanwaltschaft
Einer der Lieblingsfeinde der Polizeigewerkschaften ist das Centro
Sociale Askatasuna aus Turin. Ein Askatasuna-Lastwagen solle am 20. und
21.7. Waffen (Schlagstöcke, etc.) an Black Blockers verteilt haben.
Dank neuen Fotos und Videos hat jetzt die Staatsanwaltschaft die Untersuchung
ausgedehnt. So sollen die "Waffen" auch für die Zerstörung einer
Bank in Genova Quarto verwendet worden sein.
Anklagepunkte: Kriminelle Vereinigung zur Zerstörung, Beihilfe
zu Beschädigungen und Zerstörungen im Falle einer Schule in Genova
Quarto - aus den zerstörten Einrichtungen seien Waffen gebaut worden
für die Strassenkämpfe und für die Zerstörung einer
Bank.
StaatsanwältInnen-Pool "Polizeibrutalität": Neue Verhöre
Am Mittwoch geht's weiter: Weitere 10 AgentInnen des Reparto Mobile
aus Rom werden befragt. Die Untersuchungsbehörden versuchen jetzt,
nachdem der ungefähre Ablauf und die beteiligten Polizeieinheiten
des Scuola Diaz-Übefalls geklärt wurden, einzelne TäterInnen
aus den Reihen der Polizei herauszufiltern.
Der StaatsanwältInnen-Pool "Black Block" geht in's Kino
Die Untersuchungsbehörden müssen beruflich inís Kino. Um
ihre Arbeit "seriösì ausführen zu können, schauen sie sich
einen 290minütigen G8-Film einer Gruppe von italienischen RegisseurInnen
(Cinema italiano) an. Ziel ist es Schuldige für die Zerstörungen
in Genua zu eruieren. Die FilmerInnen mussten aufgrund einer richterlichen
Verfügung das ganze Drehmaterial zur Verfügung stellen.
Alleanza Nazionale fordert Schadenersatzklagen gegen das Genoa Social
Forum
Der rechten Polizeigewerkschaft "Sindacato autonomo di polizia (Sap)"
bester Verbündeter ist die rechtsextreme Alleanza Nazionale. Diese
fordert den Genueser Städtpräsidenten und den Präsident
der Provinz Ligurien auf, beim GSF Schadenersatz für die G8-Schäden
zu fordern. Die AN und die Sap verbreiten im Moment ihre "Wahrheit über
die Tage des G8", u.a. mit Medienmitteilungen und einem Propagandavideo.
Laut Polizeigewerkschaften stecken alle Non Global Fraktionen (Black Block,
Tute Bianche/Disobbidienti und PazifistInnen) unter einer Decke, eine Art
"linke Verschwörung" gegen die arme Polizei, welche gnadenlos von
Black Blockern niedergeknüppelt, von Tute Bianche provoziert und von
den Medien in den Dreck gezogen worden sei.
Alleanza Nazionale und die linke Guerrilla
Für AN-PolitikerInnen sind die Geschehnisse vom 11. September,
also die Attacken auf die USA und die Demonstrationen gegen den G8-Gipfel
"zwei Gesichter derselben Medaille", wenn es, wie in den Medien berichtet,
wahr sei, dass bei den Demos auch in islamischen Guerrilla-Camps ausgebildete
Terroristen dabei gewesen seien und wenn es wahr sei, dass nur durch die
Schliessungs des Luftraums während dem G8, Genua vor noch grösseren
Zerstörungen gerettet worden sei.
In Genua, so die AN, habe man die Guerrilla gesehen - und der Guerrilla
müsse man mit Anti-Guerrilla-Techniken anworten...