Bluewin news 24. 10. 2001

Ländle blockiert Millionen: Verdacht gegen Berlusconi

Die Lichtensteiner Behörden ermitteln in einer Bestechungsaffäre des italienischen Premierministers Silvio Berlusconi. Millionenbeträge sind blockiert worden. Ein Schweizer Anwalt wird verdächtigt, die Korruptionsgelder gewaschen zu haben.


Kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen: Silvio Berlusconi.
[TA] - Wie das Nachrichtenmagazin "Facts" am Mittwoch vorab berichtete, bestätigte der Sprecher des Lichtensteiner Landgerichts, Lothar Hagen, entsprechende Geldwäschereiermittlungen. Laut dem Justizsprecher richteten Lichtensteiner Behörden Mitte Juli auch ein Rechtshilfegesuch an Italien.

Daraus gehe hervor, dass die Staatsanwaltschaft in Vaduz unter anderem gegen einen 46-jährigen Schweizer Rechtsanwalt ermittle, der eine Kanzlei in Vaduz betreibt. Der Anwalt soll für den Römer Richter Renato Squillante 38 Millionen Franken Bestechungsgelder gewaschen und dafür 3,2 Millionen Franken kassiert haben.

Das Geld stamme aus der Firmenkasse von Silvio Berlusconi, schreibt "Facts" weiter. Der italienische Richter soll es für ein Urteil erhalten haben, dank dem der heutige Ministerpräsident 1991 den Nahrungsmittelkonzern SME mit 14000 Mitarbeitern bernehmen konnte. Die Bestechungsgelder seien nach Erkenntnissen Lichtensteins anschliessend über verschiedene Stiftungen und Offshorefirmen in Lichtenstein und Panama gewaschen worden. (cpm)