gipfelinfo 23.1.2002
öffentlicher rundbrief der infogruppe [berlin] -------------------------------------------

- nochmal der AUFRUF: VON GENUA NACH MÜNCHEN
- NATO GIPFEL
- PRAG, 21./22. NOV 2002
- BARCELONA: KOP-SÄNGER FESTGENOMMEN

AUFRUF: VON GENUA NACH MÜNCHEN - GEGEN DAS TREFFEN DER WELT-KRIEGSELITE!
STOPPT DIE KRIEGSPOLITIK DER NATO! GEGEN DAS TREFFEN DER WELT-KRIEGSELITE!
Wie jedes Jahr findet im Februar die "Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik" (die frühere Wehrkundetagung) statt, ein Treffen von Regierungsvertretern der NATO-Staaten und rund 200 hochkarätigen Militärstrategen, Generälen und Rüstungsexperten. Die versammelten EU- und NATO-Repräsentanten, die Kriegs- und Außenminister der USA, Deutschlands und der übrigen EU- Staaten wollen der Öffentlichkeit vorgaukeln, bei dieser Konferenz gehe es um die Wahrung des Friedens auf der Welt und um internationale Sicherheit. Das Gegenteil ist richtig: Sie planen den nächsten Krieg! Hinter den verschlossenen Türen im Nobelhotel "Bayerischer Hof" - abgeschirmt von der Öffentlichkeit - entwerfen sie neue Feindbilder und schmieden Pläne für zukünftige Militärinterventionen nach dem Muster der NATO- Aggression gegen Jugoslawien. Sie reden nicht über Sicherheit, sondern über die Aufstellung schlagkräftiger mobiler Eingreiftruppen, über neue milliardenschwere Rüstungsprogramme und über die Stationierung modernster High-Tech- Waffensysteme im Weltraum. Jahr für Jahr geben die NATO-Staaten dafür rund 1.000 Milliarden Mark aus. Die wirtschaftlich und politisch Mächtigen der USA, Deutschlands und der EU betrachten sich als die "Herren der Welt". Sie beanspruchen für sich das Recht "auf ungehinderten Zugang zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt".
Die USA, Deutschland und die EU wollen ihre wirtschaftlichen Interessen und ihre globalen Machtansprüche notfalls mit militärischer Gewalt gegen den Rest der Welt durchsetzen - entweder gemeinsam mit der NATO oder in militärischen Alleingängen der USA oder der EU. Die weltweite kapitalistische Ausbeutung und ihre militärische Absicherung sind zwei Seiten ein- und derselben Medaille, - eines Systems, das sich ausschließlich am Profit orientiert und das sowohl in Friedens- wie in Kriegszeiten über Leichen geht. Dazu gehören die hermetische Abschottung der Außengrenzen der EU und der USA gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen; und in Deutschland: rassistische AusländerInnengesetze, die Abschaffung des Asylrechts, Naziterror und Mord. Kein Frieden mit den Kriegsplanern! Die Münchner Sicherheitskonferenz ist kein lokales Ereignis. Sie ist das Davos der NATO und ihrer Militärstrategen.

Deshalb: Mischt Euch ein: Gegen das Treffen der Welt-Kriegselite in München! Stoppt die Kriegspolitik der NATO- Staaten!
Wir rufen auf zu massiven Protestaktionen, damit diese NATO-Konferenz nicht so störungsfrei wie bisher über die Bühne geht.
Wir rufen auf zur: KUNDGEBUNG Freitag, 1. Februar 2002, 1700 Uhr, Marienplatz anläßlich des Empfangs der Tagungsteilnehmer durch die Landeshauptstadt München im Alten Rathaus DEMONSTRATION zum Tagungsort Samstag, 2. Februar 2002, 1200 Uhr, Marienplatz Abends: GEGENKONFERENZ oder GROSSVERANSTALTUNG gegen die NATO-Kriegspolitik

Bündnis gegen die Nato-Sicherheitstagung:
AG International Landshut · AJB- Alternative Jugend Berchtesgadeb · AKM - Antifaschistisch Kämpfen München · All Nepal National Free Students Union · amak München · Anarchisten/Rätekommunisten München · another world is possible (new york) · Anti-Atom-Bündnis München · antifa aktionsbündnis bayern (aabb) · Antifa Backnang · Antifa Darmstadt · Antifa Merseburg · Antifa Jugend Königs Wusterhausen [ajkw] · Antifa Ravensburg · Antifa Thun (Schweiz) · Antifaschistische Aktion Berlin · Antifascistik Aktion - Sverige, Schweden · Antifa-Sofa Landshut · Arbeitskreis International Dorfen · Arbeitskreis Internationalismus des AStA der Geschwister- Scholl-Universität München · AStA der Geschwister-Scholl-Universität München · ATIGF- Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich (Wien) · attac Burgos · Autonome Netzguerilla · Autonomes Jugendzentrum Between (Begrenz) · autonomous womble (Amsterdam) · Bayerischer Flüchtlingsrat · Buko24 Vorbereitungsgruppe · BUND-jugend Baden- Württemberg colectivo anarquista resistencia libertaria (spain) · collettivo klandestino (italy) · Collina Luciano Consigliere Comunale (italy, bo) · CSOA Il Molino, Lugano · cultural error collective (uk) · Deutscher Freidenkerverband München · DIFD - Föderation Demokratischer Arbeitervereine aus der Türkei in der BRD e.V. · DKP Kreisverband München · Dresdner Antifa-Cafe · Dritte-Welt-Cafe München · Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba · Gruppe Aquadrat · Gruppe Arbeitermacht · gruppe mücadele Berlin · Gruppo Anarchico Contropotere, Italien · Infoladen Freising · INSTITUTE OF ART & CULTURE (Laos) · internationale sozialistische linke (isl) · Kafe Defaa München · kolectivo agitacion libertaria (chile) · Kollettivo Pokospino, KP Italien · Kommunistische Jugend Österreich (KJÖ) · Kommunistischer StudentInnen Verband GRAZ · Kulturschock Zelle · Landesausschuß der Studentinnen und Studenten (LASS) der GEW Bayern · Libertad! · Linksruck München · Linkswende (Wien) · Münchner Bündnis gegen Rassismus · Münchner Gewerkschaftslinke · Netzwerk Friedensteuer · Netzwerk Selbsthilfe e.V. ·Nodo50 (spain) · NoRa/Regensburg · Observatorio Global de Salamanca (spain) · offenes antifaplenum leipzig · öh salzburg · Ökologische Linke München ·Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. · only human (Braunschweig) · organisierte autonomie nürnberg (oa) · PAULA Memmingen · PDS München · Quicksilver Campus (London) · Radikale Linke Köln · RAVA (Zürich) · Red And Black Flag Collective · resist!e.V. · Revolutionery Labor Party of Iran (Red-Toufan) · RSB - Revolutionär Sozialistischer Bund - IV. Internationale · Schwarzmark Hamburg · SJD - die Falken (KV München, OV Neuhausen, OV Nymphenburg) · Sezione "VELLA" Partito Rifondazione Comunista, Palermo · Silvesterplenum Pesina (Italy) · Socialist labour party of Croatia (Zagreb) · [ || solid] - Sozialistische Jugend München · Sulmona Social Forum, Italien · the jean blômart collective (trier)
Hier könnt ihr den Aufruf unterstützen: .....
http://www.buko24.de/contact.htm#support

  Infotelefon Bündnis:
0162/5920489
Ermittlungsausschuss (EA): 448 96 38
zentrale Pennplatzvergabe KommTreff, Lothringerstr. 6

Es gibt Busse von ? Amsterdam (Konvoi) ? Berlin (Bus) ? Freiburg (Bus) ? Göttingen (Aufruf) ? Hannover (Bus Aufruf) ? Nürnberg (Zug, Aufruf, Demo) ? Salzburg (Grenze) ? Thüringen (Aufruf) ? Wien (Bus, Buendnis) ? Zürich (Zug, Aufruf, Demo) [von: http://www.buko24.de]

NATO GIPFEL - PRAG, 21./22. NOV 2002
Am 21. und 22. November wird in Prag ein NATO- Gipfel stattfinden. Das ist das erste Mal, dass im ehemaligen Ostblock ein NATO-Gipfel stattfindet und die politischen Eliten betrachten dies als Symbol der globalen Herrschaft der New World Order. Mindestens 43 Staatschefs/-chefinnen werden erwartet, inkl. Herrn Bush höchstselbst sowie ca. 20.000 MinisterInnen und andere Angestellte, VIPs, BeamtInnen und Geschäftsleute. Davon abgesehen betreiben diverse Länder (dieselben übrigens, die führende Rollen in der NATO spielen) ihren 'Kreuzzug' - um Bush's Worte zu benutzen - gegen eins der ärmsten Länder der Welt. Zehntausende Menschen sterben jeden Tag an Hunger und die weltweite Elite kommt nach Prag um weitere Kriege zu debattieren, Kriege, von denen einige Wenige profitieren. Kriege bringen aber für die normale Bevölkerung und ihre Kinder bloß den Tod. Sagen wir ihnen NEIN, NEIN zu ihrem Krieg, NEIN zu ihrem Profit. Schafft die NATO ab, das Bündnis der reichen KriegstreiberInnen, die vom Tod der Armen profitieren! Der Gipfel findet im Kongresszentrum statt, demselben Ort, an dem vor zwei Jahren das IWF- /Weltbanktreffen stattgefunden hat. Damals haben wir geschafft, ihr Treffen zu beenden. Diesmal wollen wir unseren Widerstand gegen Krieg und Kapitalismus demonstrieren, und auch unsere Alternativen präsentieren. Unser Ziel ist es, Gewalt als Protestform zu vermeiden. Wir wollen friedlich demonstrieren, weil wir vor allem den Erwartungen der kommerziellen JournalistInnen und der Polizei nicht entsprechen wollen (was natürlich militante Aktionen von Bezugsgruppen etc. nicht ausschließt) In Tschechien ist dieser Gipfel Angelegenheit Nr. 1 für PolitikerInnen. Präsident Havel, der für seine pazifistische Haltung gut bekannt war und der vor zehn Jahren die Abschaffung der NATO vorantrieb, ist jetzt einer der glühendsten Propagandisten des Gipfels. Der Innenminister hat angekündigt, dass 2.000 FBI-AgentInnen dabei helfen werden, die 'Sicherheit' des Gipfels 'zu garantieren' und dass die Zahl der bereitstehenden PolizistInnen dieselbe wie vor zwei Jahren sein wird (d.h. ca. 11.000, davon 3.000 mit SEK-Ausrüstung).
Dies sind nur die grundlegendsten Informationen, denn die Vorbereitungen für die Aktionen gegen den Gipfel fangen erst an. Ich werde mehr Infos schicken, sobald es sie gibt. Wenn Ihr mehr wissen wollt, könnt Ihr auch an uns schreiben: intersec@csaf.cz [Von: CSAF - Ü´in Lotti; indymedia 23.01.2002, Übersetzung aus dem Englischen]

BARCELONA: KOP-SÄNGER FESTGENOMMEN
Die Festnahme von Juan Ramón Rodríguez Fernández in Amsterdam - Sänger der catalanischen Hardcore- Band KOP - war die erste im Zusammenhang mit dem neuen "eurojust". Ziel von "eurojust" wie immer: der linke Widerstand. Am Morgen des 16. Januar 2001 wurde der 35- jährige Juan Ramón Rodríguez Fernández (von den Bullen als "Marc" bezeichnet) in Amsterdam festgenommen. Er ist Sänger der linksradikalen Hardcore-Band "KOP" und war lange Jahre in der Hausbesetzer-Szene Barcelonas aktiv. Im Sommer 2001 hat er Spanien verlassen, um sich der Festnahme der spanischen Polizei zu entziehen. Er wurde gesucht, weil er das "Kommando- Barcelona" der ETA unterstützt haben soll. Die Festnahme von Juan war die erste, die im Zusammenhang mit dem seit Januar 2002 eingeführten "eurojust" stattgefunden hat. Die Bullen werfen Juan vor, er hätte dem ETA- Kommando Informationen über Nazi-Funktionäre Spaniens gegeben. Es soll sich hierbei um Personen der "CEDADE" handeln; darunter Pedro Valera, Besitzer des Buchladens "Europa". Die CEDADE (Círculo Español de Amigos de Europa) ist die wichtigste Vereinigung der Faschisten in Spanien und verfügt über weitreichende Kontakte zu Nazis in ganz Europa. Im Sommer 2001 fand in Barcelona eine grossangelegte Polizei-Aktion statt. Ziel: rund 10 Personen, denen Nähe zum ETA-Komande- Barcelona vorgeworfen wurde. Mehrere Personen wurden damals wegen Mitgliedschaft im ETA- Kommando inhaftiert. Zwei Personen, denen Unterstützung des Kommandos vorgeworfen wurde, konnten sich absetzen; darunter auch Juan. Zwei weitere Personen wurden nach kurzer Festnahme wieder freigelassen. Sie wurden der Fluchthilfe bezichtigt. Fast alle von der Repression betroffenen waren und sind aktive MitgliederInnen der linksradikalen Szene Barcelonas. Alle Festnahmen fanden auf Grund von Aussagen statt, die die beiden ersten Gefangenen unter Folter preisgegeben hatten. Folter heisst in Spanien, dass die Gefangen über länge Zeit starker physischer und psychischer Angriffe der Spezial-Bullen ausgesetzt sind. Zur Erinnerung: die Angehörigen von Polizei, Spezial-Polizei, Guardia Civil und Militär waren fast alle schon unter der Franco-Diktatur im Dienst und sehen sich auch in einer solchen Tradition. Die Besetzerbewegung Barcelonas ist seit dem starker Repression ausgesetzt, weil ihnen vorgeworfen wird, die ETA und ihre Kommandos zu unterstützen. Bereits im letzten Jahr wurden mehrere Personen aus Barcelona und Umgebung unter dem Vorwurf ein älteres Kommando-Barcelona unterstützt zu haben. Sie sitzen seit über 1 1/2 Jahren in Untersuchungshaft. So ist in den Medien Barcelonas bereits jetzt zu lesen, dass sich die ETA angeblich Hand-in-Hand mit Globalisierungs-Kritikern und Hausbesetzern auf den EU-Gipfel am 15./16. März vorbereitet.

INFOGRUPPE BERLIN
Die Berliner Gipfelsoli-Infogruppe ist hervorgegangen aus der Infogruppe der Genuagefangenen. Wir sind unter genua.presse@uni.de zu erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler angelegt, über den aktuelle Nachrichten zu Göteborg und Genua (und andere Aktivitäten wie z.B. die Mobilisierung nach Brüssel oder München) verschickt werden. Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind mit eckigen Klammern versehen. Wenn ihr in den Verteiler aufgenommen (oder gelöscht) werden wollt, schickt einfach eine Mail.