gipfelinfo 28.4.2002
öffentlicher rundbrief der infogruppe [berlin]
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- GERICHTSTERMIN AM 9. MAI IN GENUA - KONTAKT
GESUCHT
- MONTREAL, KANADA: PROTESTE GEGEN G8

GERICHTSTERMIN AM 9. MAI IN GENUA - KONTAKT GESUCHT
Auch in Schweden sind Menschen von Verfahren in
Zusammenhang mit den Ereignissen in Genua betroffen.
Die momentan Situation sieht so aus, dass gegen
mindestens vier SchwedInnen ermittelt wird. Bei
einem Verfahren gegen zwei Menschen aus Schweden
steht sogar bereits ein Gerichtstermin fest, und
zwar am 9. Mai (!). Es sieht so aus, dass die beiden
sich freiwillig diesem Termin stellen werden. Die
Gründe hierfür sind leider bisher nicht ermittelbar
gewesen, aber es handelt sich NICHT um eine
Auslieferung an Italien.
Da recht wenige SchwedInnen (insgesamt vielleicht 7
Personen) direkt von Repression in Zusammenhang mit
dem G8-Gipfel betroffen waren/sind, scheint es, dass
es kaum schwedische Antirepresionsgruppen gibt, die
zu diesem Thema arbeiten. Somit wissen die direkt
Betroffenen recht wenig über die rechtlich Lage und
aktuelle Situation in Italien bescheid.
Das Hauptanliegen dieser Mail ist die KONTAKTADRESSE
DES GENOA LEGAL FORUM zu erhalten, um diese an die
SchwedInnen weiterzuleiten. Desweiteren werden
Informationen zu den Gegenklagen gegen italienische
Polizeibeamten wegen der Stürmung der Diaz-Schue
gesucht. Ist es noch möglich sich an den Gegenklagen
zu beteiligen oder sind evtl. Fristen bereits
abgelaufen?
Werden noch Zeugenaussagen gesammelt/gesucht? Gibt
es Gruppen (in Italien oder Deutschland), die
speziell zu diesem Thema arbeiten und schwedische
Betroffene der Stürmung mit Informationen versorgen
können?
Jede Info kann weiterhelfen!

MONTREAL, KANADA: PROTESTE GEGEN G8
Zu polizeilicher Repression und vielen Verhaftungen
kam es in Montreal bei einer Demonstration gegen G8,
anläßlich eines ArbeitsministerInnentreffens am
Freitagabend. Im Juni ist im kanadischen Kananaskis
ein G8-Gipfel geplant.
ĘDie Demo versammelte sich zunächst auf einem Platz
in der Innenstadt von Montreal und tanzte, lauschte
Reden und aß kostenloses Essen. Nach zwei Stunden
wollte der Demonstrationszug zum Diner der G8-
Minister ziehen.
Doch die Polizei kesselte sehr schnell die über 400
AktivistInnen ein, noch ehe die Demo losging. Die
riot cops griffen diejenigen die versuchten den
Kessel zu druchbrechen brutal an, mehrere wurden
verletzt, Pfefferspray wurde eingesetzt. Einige
konnten durch die Hintertüren bzw. Notausgänge der
Läden und Imbißstuben fliehen. Die Geflüchteten
versammelten sich in der sehr belebten Einkaufsmeile
Sainte-Catherine. Dann wurde ein Müllcontainer
angezündet und Barrikaden gegen die Polizeiketten
aufgebaut.
Zwei Breakdancer tanzten was das Zeug hielt und
FahrradfahrerInnen der Critical Mass Demo tauchten
auf. Ein einsamer Polizeiwagen wurde dekonstruiert
und die Riot Cop Ausrüstung unter den Anwesenden
vergesellschaftet. Ein enthusiastischer Tänzer
zeigte den neu erworbenen weißen Helm einer
jubelnden Menge.
Etwa 250 AktivistInnen wurden verhaftet und in 7
Bussen weggekarrt, einige erhielten eine
Strafanzeige für ungenehmigte Versammlung ($ 138
Bußgeld).
Bereits am 15. März, dem internationalen Aktionstag
gegen Polizeibrutalität, war es zu einem Kessel
gekommen. Die 371 Verhafteten mußten stundenlang im
Regen ausharren bis ihre Daten erfaßt waren.
anti-g8 demo gets squashed before it even gets
started:
http://montreal.indymedia.org/front.php3?article_id=
3666&group=webcast
G8 demo report:
http://montreal.indymedia.org/front.php3?article_id=
3674&group=webcast
CLAC: http://www.quebec2001.net
Consulta Prozeß in Kanada:
http://www.takethecapital.net
Hintergrund zu G8 und Kananaskis (engl.):
http://www.geocities.com/ericsquire/g8.htm
[indymedia.de 28.4.2002]

INFOGRUPPE BERLIN
Die Berliner Gipfelsoli-Infogruppe ist
hervorgegangen aus der Infogruppe der
Genuagefangenen. Wir sind unter gipfelsoli@gmx.de zu
erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler angelegt,
über den aktuelle Nachrichten zu Göteborg und Genua
(und andere Aktivitäten wie z.B. die Mobilisierung
nach Brüssel, München oder Barcelona) verschickt
werden.
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns
verfasst sind, sind mit eckigen Klammern versehen.
Wenn ihr in den Verteiler aufgenommen (oder
gelöscht) werden wollt, schickt einfach eine Mail.