gipfelinfo 9.5.2002
öffentlicher rundbrief der infogruppe [berlin]
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- NATÜRLICHE TODESURSACHE"? - PIGBROTHER FORDERT
BEWEISE!
- GEGENAKTIVITÄTEN EU-UMWELTGIPFEL MALLORCA
- LLIBERTAT JUANRA!
- ERKLÄRUNG VON JUANRA AUS DEM KNAST IN VUGHT

NATÜRLICHE TODESURSACHE"? - PIGBROTHER FORDERT
BEWEISE!
[zum tod des freundes von carlo giuliani nach einer
demonstration in der schweiz. die polizei setzte
tränengas ein]
Behörden behaupten, Edoardo Parodi sei eines
"natürlichen Todes" gestorben ...
Tod durch "Tränengas" Part 6:
Nachdem sich die von der Polizei eilfertig
ausgestreuten Gerüchte um den angeblichen Drogentod
von Edo Parodi ebenso wenig halten liessen wie die
sogleich hinterhergeschobene Selbstmordtheorie,
warten die Behörden nun mit einer neuen,
"definitiven" Variante eines "natürlichen Todes"
auf. Zumindest halten sie dies in einer fünfzeiligen
Pressemitteilung fest, die allerdings verschiedene
Fragen offenlässt, deren demonstrative
Nichtbeachtung alles andere als ein gutes Gefühl
hinterlässt. PigBrother fordert: Verbindliche
Klärung sämtlicher noch offenen Fragen! Sämtliche
bisherigen Untersuchungsuntergebnisse offen auf den
Tisch!
[http://www.ssi-
media.com/pigbrother/Report2002.htm#9d]

GEGENAKTIVITÄTEN EU-UMWELTGIPFEL MALLORCA
Vom 24. bis zum 26.5. 2002 wird in Palma de Mallorca
ein informelles Treffen der Umweltminister der EU
stattfinden.
Neben anderen Aktionen planen wir einige
Veranstaltungen, welche an den Tagen kurz vor dem
Treffen stattfinden sollen. Ziel dieser
Veranstaltungen soll die Schaffung eines Raumes für
Diskussionen und die Verbreitung von Informationen
zu schaffen, welche sich mit dem Thema Zerstörung
der Umwelt, und in Konsequenz der Erde, befassen.
Vom 24. bis zum 26.5. 2002 wird in Palma de Mallorca
ein informelles Treffen der Umweltminister der EU
stattfinden.
Neben anderen Aktionen planen wir einige
Veranstaltungen, welche an den Tagen kurz vor dem
Treffen stattfinden sollen. Ziel dieser
Veranstaltungen soll die Schaffung eines Raumes für
Diskussionen und die Verbreitung von Informationen
zu schaffen, welche sich mit dem Thema Zerstörung
der Umwelt, und in Konsequenz der Erde, befassen.

ABLAUF:
Freitag, 17.5.2002
Diskussion: "Der globale Kapitalismus und die
ökologische Krise". Mit Iván Murray und Joaquim
Valdivielso, Professoren der Universität der
Balearen.

Montag, 20.5.2002
Diskussion: "Die Petromilitarisierung
Lateinamerikas: Der Fall Repsol-YPF.
Eine Abrechnung mit den Vorgehensweisen des Konzerns
Repsol in Argentinien, Bolivien, Perú, Ecuador und
Kolumbien". Präsentation des Videos "Vivir sobre el
pozo, la amenaza de Repsol en América Latina" (
Frei: Leben auf der (Öl-) Quelle, die Bedrohung
durch Repsol in Lateinamerika). Mit Marc Gavaldá.

Dienstag, 21.5.2002
Diskussion: "Das transgene Menü: Gefahr, Betrug,
Geschäft". Mit Albert Ferré von Xarxa anti-
transgénics.

Mittwoch, 22.5.2002
Diskussion: "Der Plan Hidrológico Nacional
(Nationaler Wasserplan Spaniens) und die Politik des
Wassers". Mit Mitgliedern der Plataforma de l'Ebre
(Plattform Ebro).

Donnerstag, 23.5. 2002
Diskussion: "Die Konsequenzen der Balearisierung".
Mit Aina Llauger.

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Ort: C.S.O.A. S'Eskola
C/de Josep Villalonga no. 36
Palma de Mallorca
Balearen (Spanien)
Dies sind bis jetzt die Aktivitäten, die auch
plakatiert wurden. Weitere Initiativen, die auf den
Ideen der Autonomie und Selbstverwaltung basieren
sind herzlich willkommen. Wenn du eine Werkstatt,
Diskussion o.ä. planst kannst du uns unter folgender
E-Mail-Adresse erreichen: info@hacknet.tk.
Demnächst wird es eine Internet-Seite zu den Themen
geben. Diese soll auch regelmässig mit den neuen
Informationen überarbeitet werden. Die Adresse ist:
http://www.hacknet.tk/alarmambiental
Wenn du kommen willst müssen wir die Frage der
Unterkunft klären. Wende dich per e-mail (weiter
oben) an uns. Die Veranstaltungen werden organisiert
von: coordinadora "En Socialdemocrácia un altre món
és impossible" (Übers.: Koordination "Mit der
Sozialdemokratie ist keine andere Welt möglich").
[gefunden auf indymedia.de, von Ballermann -
08.05.2002 00:59]

LLIBERTAT JUANRA! ERKLÄRUNG AUS DEM NL-KNAST VON
VUGHT
Juan Ramon, Aktivist in der katalanischen
HausbesetzerInnen-Szene und Sänger der politischen
Hardcore-Band KOP, wurde am 16.1.02 aufgrund eines
von Spanien erwirkten internationalen Haftbefehls in
den Niederlanden festgenommen und befindet sich
seitdem im Hochsicherheits-Knast von Vught/ NL. Der
spanische Staat wirft ihm Mitgliedschaft in ETA vor
und verlangt seine Auslieferung. Die Vorwürfe sind
absurd - aber normal im spanischen Staat. Juanra
drohen Folter, ein Prozeß, bei dem Staatsanwalt und
Richter schlafen und das Urteil von vornherein
feststeht, sowie zig Jahre Knast.
Am 11. Juni wird der Auslieferungsprozeß gegen
Juanra in NL stattfinden.
Am 8. Juni gibt es einen internationalen Aktionstag
gegen Juanras Auslieferung und für seine sofortige
Freilassung.
Hier jetzt eine Erklärung von Juanra selbst,
geschrieben im Hochsicherheitsknast von Vught:

ERKLÄRUNG VON JUANRA AUS DEM KNAST IN VUGHT
Mittwoch, den 27. März 2002
Hochsicherheitsgefängnis, Vught [Niederlande]
Die Realität versetzt uns aufs neue einen Schlag und
eine neue repressive Maschinerie wird aufgefahren.
Der Albtraum der Vergangenheit von einem ?großen und
freien Spanien' [von spanischen Faschisten benutzter
Ausdruck für das ?große Vaterland', der aus der
Franco-Zeit übernommen wurde; Anm. Ü.], heute Europa
genannt, ist auf verschiedene Organismen basiert.
Vor kurzem hatte ich die mehr als zweifelhafte Ehre
gehabt, um als erster das Opfer einer neuen
juristischen Entität zu werden, die in der
[Europäischen] ?Gemeinschaft' in Kraft getreten ist:
Eurojust.
Das alte Versprechen von einem grenzenlosen Europa
der Völker und Kulturen und in dem die Individuen
frei wären, ihren Wohnsitz zu wählen, verändert
allmählich in einen neuen Albtraum mit Orwellschen
Zügen. Es würde logisch erscheinen, dass die Länder,
die auf dem Gebiet der BürgerInnenrechte am
entwickeltsten sind, eine Spur der
Fortschrittlichkeit dem Rest auferlegen würden, aber
es ist genau umgekehrt. Es sind gerade die Staaten,
die schon tausendundein Mal wegen des systematischen
Schändens der elementarsten Grundrechte beim
Europäischen Gerichtshof in Straßburg angeklagt
wurden, die die finstere Richtung bestimmen und ihre
Praktiken der Repression und Kontrolle den übrigen
auferlegen: Die Diskrepanz, der Zweifel oder das
Alternative sind und werden in der Zukunft der
Beweis sein für die Aufständigkeit in dem neuen
Europa des Kapitals. In diesen Zeiten der
obligatorischen Eintönigkeit ist die Welt noch
niemals zuvor so ungleich gewesen, was die
Möglichkeit betrifft, die sie bietet und noch
niemals so gleich gewesen in der militärischen Weise
der Bestrafung.
Dessenungeachtet muss das Schaurige noch geschehen.
Wenn es dem spanischen Staat gelingt, mich
ausgeliefert zu kriegen, ist es deutlich, dass ich
gefangengehalten werde ohne Recht auf die Grundsätze
der Unschuld oder auf einen fairen Prozess - falls
dieser Begriff heutzutage überhaupt noch etwas
beinhaltet - und ohne, dass ein einziger
überzeugender Beweis gegen mich vorhanden war. Ich
bin ein politischer Aktivist, der in einem breiten
Spektrum sozialer Bewegungen in Barcelona aktiv ist.
Und als solcher soll ich auch verurteilt werden. Ich
bin ein Andersdenkender im Einheitswurstdenken und
in der neuen gesellschaftlichen Ordnung und ich habe
mich unverschämt benommen und das schwere Delikt
begangen, um während Universitätskonferenzen,
Pressekonferenzen und Konzerten vor tausenden von
ZuschauerInnen zu sagen, was ich denke. Ich habe die
etablierte Macht öffentlich bespottet und das hat
einen Preis. Einen Preis, den ich nun mit barer
Münze bezahle, ohne Rabatte oder Angebote. Und das
ist noch nicht das Schlimmste, denn es befinden sich
unglaublich viele Personen in derselben Situation in
diesem so sauberen, so koketten und ach so
bürgerlich demokratischen Europa mit seinen
bürgerlichen DemokratInnen. Das Schlimmste von all
diesem ist, dass meine Auslieferung, im Rahmen
dieses neuen, Eurojust genannten, Abkommens nicht
nur einen Präzedenzfall schaffen soll, aber auch
Schule machen wird, den Weg bahnen wird für ein
neues weltweites Modell, um die kritischen Stimmen
all derjenigen mundtot zu machen, die kämpfen, um
keine "Nichts-und-Niemande" zu sein und um eine Welt
zu schaffen, in der viele Welten passen.
Der Regierungspräsident Aznar hat es vor kurzem
bereits gesagt: alle gehören zu demselben Netzwerk;
das heisst, alle die nicht den Doktrinen der
Sozialdemokratie zustimmen (ob es sich nun um eine
Blair/Jospin- oder um eine Berlusconi/Aznar-Verison
handelt) sind TerroristInnen und werden es sein, und
unsere einzigen Rechte werden die des Schuldprinzips
sein und das Recht, um in Hochsicherheitsknästen
unter Isolationshaftbedingungen verfaulen zu dürfen.
Mit meiner Auslieferung sollen die Rechte von
Millionen Menschen, die in der neuen "Gemeinschaft"
wohnen, ausgeliefert und begraben werden.
Es ist offensichtlich, dass noch nicht das letzte
Wort gesprochen ist, weder über die Geiselnahme, der
ich momentan unterworfen bin, noch über die
individuellen und kollektiven Freiheiten, unter
denen wir hier und jetzt noch leben. Das letzte Wort
haben, paradox genug, wir; diejenigen ohne Stimme,
ob es den Regierenden nun gefällt oder nicht. Das
letzte Wort über diesen Keim des Ausnahmezustands,
in dem Kriminalisierungskampagnen aufs Geratewohl
lanciert werden und in dem Fernsehmonopole im
Dienste bestimmter Regierender stehen, wird sein,
dass wir tagtäglich auf die Straße gehen werden, um
zu rufen, dass unsere Leben nicht käuflich sind. Das
letzte Wort haben wir, die wir diese herrschende
Klasse weiterhin anklagen, welche sich hinter ihrem
Autismus verschanzt hat und die Stimmen derjenigen
negiert, die gegen dieses globalisierte Nichts
kämpfen.
Für heute und für immer.
Nur aus den Mobilisierungen heraus werden wir die
unsichere Zukunft bestimmen können, in der die
faschistische Polizei, die an vergangene Zeiten
erinnert, in denen auf wehrlose DemonstrantInnen
geschossen wurde, und in der die Folterer mit
gefälschten Beweisen mit dem erhobenen, anklagenden
Zeigefinger zeigen werden und die Massenmedien und
die RichterInnen (ver)urteilen; und in der wirklich
alle frei sein werden, das zu denken, was wir immer
schon denken wollten, während wir in Wirklichkeit
nicht denken sollen und das alles überhaupt nicht
aussprechen sollen: das ist das Europa des
Wohlstands.
Und jetzt sind wir am Zug, sowohl individuell als
auch gemeinsam, um zu beschließen, ob wir
akzeptieren werden, dass unsere Leben beherrscht
werden sollen durch das Modell eines Polizeistaates,
der jede und jeden foltert und diffamiert, die/der
ihnen im Wege steht, oder dass wir einfach nicht
bereit sind, an dieser Schande mitzuwirken?
AND MAY THE FORCE BE WITH US
Juanra
[gefunden auf indymedia.de, von Anarres - 07.05.2002
22:08, weitere Infos: www.freejuanra.org]

INFOGRUPPE BERLIN
Die Berliner Gipfelsoli-Infogruppe ist
hervorgegangen aus der Infogruppe der
Genuagefangenen. Wir sind unter gipfelsoli@gmx.de zu
erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler angelegt,
über den aktuelle Nachrichten zu Göteborg und Genua
(und andere Aktivitäten wie z.B. die Mobilisierung
nach Brüssel, München oder Barcelona) verschickt
werden.
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns
verfasst sind, sind mit eckigen Klammern versehen.
Wenn ihr in den Verteiler aufgenommen (oder
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